Unsere Gesellschaft befindet sich
automobiltechnisch in einer Sackgasse,
aber diese wird von uns 8-spurig ausgebaut!

Der Mensch ist ein Lebewesen von rund 100 kg Masse, das im Normalfall mit 50 Watt Dauerleistung im Ruhezustand sein Leben lebt.
Er umgibt sich allerdings von Zeit zu Zeit zur Fortbewegung mit einem 4-rädrigen Gefährt das heute standardmäßig eine Leistung von 300 000 Watt
und eine Masse von mehr als 2 500 kg erreicht (SUV, Sport Utility Vehicle).
Damit wird er individuell mobil und kann allradgetrieben querfeldein fahren, weil dies ja im täglichen Leben in Mitteleuropa notwendig ist.
Fürsten, Könige und Kaiser setzten sich in früheren Zeiten auf einen Thron mit Armlehnen.
Sie nahmen dabei eine breite Drohhaltung ein um dem niederen Volk zu imponieren.
Männliche Automobilfetischisten schaffen sich heutzutage einen "Lackierten Kampfhund", einen 'Offroader', als Mobiltäts-Imponiergehabe an und symbolisieren damit nicht vorhandene Stärke und Überlegenheit.
Weibliche Autofreaks fahren mit solchen 'Bolliden' kilometerweit in den Wald um 'joggen' zu gehen.

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Auf solche Fahrzeuge setzen die deutschen Hersteller mehr denn je als Verkaufsschlager.
Ein 'ganz normaler Irrsinn'!? Nein, ein unverantwortlicher Ressourcen- und Energie-Wahnsinn!
Und dieser Wahnsinn geht schon so weit, dass die Firma Porsche, wie man der Presse entnehmen konnte,
gegen die Erhöhung der "Londoner Stadt-Maut" für solche Fahrzeuge, klagen will.
Die Hersteller verkennen absolut, dass sie in ganz kurzer Zeit mit so einem Angebot keinerlei Chancen mehr auf dem Weltmarkt haben werden.
Woher kommt z.B. die Nachricht eines 'Billig-Autos' genannt 'Tata-Nano'?
Noch lächeln unsere Automobil-Bosse darüber, von wegen Qualität oder Sicherheit. Bald werden aber weltweit die Massen nur noch solche Fahrzeuge bewegen können, mit einem Verbrauch von unter 3 l / 100 km. Und das auch nur noch übergangsweise.
Bei den damit erreichbaren Geschwindigkeiten wird auch das Sicherheitsproblem gelöst werden.



Ich fahre gerne Auto um ab und zu bequem von A nach B zu reisen. Ich weiss auch, dass in unserer Gesellschaft jeder 7. Arbeitsplatz von der Automobilindustrie abhängt. Das einfache und nur vorgeschobenen Argument Arbeitsplätze sticht aber nicht, weil viel zu kurz gesprungen. Unsere Gesellschaft muss sich gerade auf diesem Sektor schleunigst umbauen, siehe Osterinsel-Faktum.
Mein Auto kaufe ich nicht als Prestigeobjekt und das Argument 'offroad' wird sowieso ad absurdum geführt, z.B. mit der Werbung eines Automobilherstellers:
"Ein Offroader für die Straße".
Das angepriesene Fahrzeug hat ein querfeldein-untaugliches Fahrwerk. Es suggeriert etwas was es nicht bringt und was es nicht kann.
Ich bin kein Autohasser. Ich prangere nur die Mentalität, die Denkungsweise der Automobil-Bosse, die bornierte Kurzsichtigkeit des Managements und den ungebremsten Fanatismus der Auto-Freaks an, die alle nichts weiter als Energie-Feudalisten sind und immer noch nicht die Zeichen der Zeit erkannt haben.


doerner@ifb.uni-stuttgart.de